SCHUBHAFT ist ein vierteiliges Projekt von Franz Wassermann, das die Illegalisierung von Asylwerber*innen und Flüchtlingen thematisiert.

In Phase 1 des Projektes besucht Franz Wassermann in Schubhaft gefangen gehaltene Menschen und tauscht einzelne Kleidungsstücke mit ihnen. Diese Kleidungsstücke ergänzt er durch die jeweiligen Gründe zur Flucht aus der Heimat und formuliert sie in eine Hafterklärung um, wie zum Beispiel “Ich bin in Schubhaft, weil ich Christ bin.” und “Ich bin in Schubhaft, weil ich gefoltert und vergewaltigt wurde.”

In Phase 2 werden diese Hafterklärungen Collagen gegenübergestellt, die Motive aus dem Fernsehen mit Slogans aus der Werbung kombinieren. Mit den daraus entstandenen Plakaten eröffnet Wassermann eine Protestaktion im öffentlichen Raum Innsbrucks.

In Phase 3 besetzt der Künstler für 24 Stunden den Innenhof der Galerie Taxispalais, der direkt an das Tiroler Landhaus angrenzt. Während der Besetzung spielt Wassermann Audiodateien ab, in denen Flüchtlinge ihre Geschichte erzählen, sodass die Beamt*innen, die im Landhaus Gesetze beschließen und vollziehen, diese hören.

In Phase 4 des Projektes weiht Franz Wassermann ein Wohnmobil, sodass es den Status eines Kirchenraumes erhält. In diesem mobilen Schutzraum fährt der Künstler Flüchtlinge von Italien bis nach Deutschland.


In Kooperation mit: ARGE Schubhaft Innsbruck (heute: Fluchtpunkt).

Fotos: Michaela Dreier, Heidrun Sandbichler, Alexander Halbwirth