SUUM CUIQUE/Jedem das Seine, Ferdinandeum, 2018

“In der Zusammenarbeit mit Menschen auf der Flucht stellte sich für mich als Künstler die Frage, wie ein Kunstwerk diesen Menschen und ihrer Geschichte gerecht werden kann. Da viele Teilnehmer*innen illegalisiert in Österreich waren oder auf einen Bescheid zu ihrem Aufenthaltsstatus warten mussten, war es wichtig, Anonymität zu gewährleisten, um diese Menschen nicht in Gefahr zu bringen. So habe ich mich entschieden, das Video ohne Ton zu zeigen und nur die Augen der Flüchtlinge sichtbar zu machen. Auf diese Weise werden Mechanismen von Nationalität und Voyeurismus ausgeschalten; die Sprache der Augen ist universell, über die Augen kann Begegnung
stattfinden. Besonders wichtig war es mir, die Videoarbeit SUUM CUIQUE / Jedem das Seine nicht nur im Ferdinandeum, sondern auch auf der Fassade des Museums zu zeigen, um die Situation von Menschen auf der Flucht im öffentlichen Raum sichtbar zu machen und die Tiroler Bevölkerung mit deren Realität zu konfrontieren.

Mein besonderer Dank gilt den 20 Flüchtlingen, die es mir ermöglicht haben, das Projekt umzusetzen. Ein herzliches Danke auch an Helena Pereña und ihr Team im Ferdinandeum, Frauke Schacht, Holger Fankhauser und das Team von FLUCHTpunkt (mehr Info: FLUCHTpunkt-Info Nr. 16, 2018) sowie meinen Mitarbeiter*innen, die sich für das Projekt engagiert haben.” Franz Wassermann

Fotos: Daniel Jarosch, Franz Wassermann