Das Kunstprojekt NARBEN behandelt sexuellen Missbrauch an Kindern. In drei Projektphasen trägt Franz Wassermann dieses Thema in den öffentlichen Raum Innsbrucks.

In Phase 1 Schmusedecke. Kuscheltier plakatiert der Künstler einen Aufruf, in dem er die von Missbrauch Betroffenen bitte, ihm Gegenstände, die mit ihrer Geschichte in Verbindung stehen, anzuvertrauen.

In Phase 2 Stille. Der schwarze Raum installiert Wassermann einen verspiegelten Kubus in der Größe eines durchschnittlichen Kinderzimmers in der Innsbrucker Innenstadt. Im Inneren des Kubus erwartet die Besucher*innen der Installation eine Audiokomposition, die im Dunkeln abgespielt wird. Die Besucher*innen des Kubus können den Audiostream mithilfe einer Fernbedienung unterbrechen und zeitgleich das Licht im Kubus aktivieren. So finden sie sich einem kleinen Tisch gegenüber, auf dem eine Auswahl der persönlichen Gegenstände von Betroffenen gezeigt wird.

In Phase 3 Ohnmacht. Die Erstarrung thematisiert Wassermann die Erstarrung, in die Betroffenen von Kindesmissbrauch oft auch Jahrzehnte später noch verfallen. In einer Performance umwickelt der Künstler Freiwillige von Kopf bis Fuß mit Klebeband, um so das traumatische Erstarren von Betroffenen zu erfassen.

Das Buch NARBEN präsentiert den gesamten Projektverlauf, dokumentiert alle künstlerischen Produkte Wassermanns sowie den intensiven Dialog mit den Betroffenen.


In Kooperation mit: Kinderschutzzentrum Innsbruck, Tiroler Frauenhaus für misshandelte Frauen und Kinder, Gewaltschutzzentrum Tirol, KIZ Kriseninterventionszentrum Tirol und Verein Frauen gegen VerGEWALTigung

Fotos: Hannes Schlosser, Manuela Waibl, Franz Wassermann